Schön war es gestern in Gera! Bei perfektem Wetter ging es durch den Haupteingang zum "Stadion der Freundschaft". Zuvor wurden wir am P+R-Parkplatz Leibnizstraße vom Shuttlebus abgeholt, das hat auch gut geklappt, kein Verkehrschaos in Sicht. Aber das vom Haupteingang kein Shuttlebus zum P+R-Platz zurückfährt, ist einfach sehr ärgerlich, das Taxi kostete einen Zehner.
Ich hatte einen wohltemperierten, schönen Platz rechts auf der VIP-Tribüne (danke, liebes Schwesterchen *g*), Viertel nach 10 saß ich denn auch endlich im Schatten.
Der gute Bergmann im nächsten Bild übrigens nicht, er und die anderen Kumpel (O-Ton Veranstaltungsleiter: "Die Hessen bitte vor die Niedersachsen!", "Das war schon sehr schön, aber zu langsam. Ihr müßt schneller marschieren. Genau. Nein, noch schneller!") mussten fast 3 Stunden in der Sonne brüten, bis die Veranstaltung vorbei war. Zwischendurch gab es immerhin schubkarrenweise kalte Wasserflaschen durch die Orga. Die Wismut-Kumpel hatten in ihrem Leben schließlich schon genug gelitten.
Die VIP-Tribüne füllte sich nun schon zusehends, neben Bundespräsident Köhler nahmen Dieter Althaus (Thüringer MP) und Frau Prof. Schipanski (Fast-Beinahe-Präsidentin) Platz. Übrigens, Frau Schipanski - können Sie bitte Ihrem Sohn ausrichten, dass in Ihrem Geburtshaus und Sitz Ihres Abgeordnetenbüros jetzt schon seit 3 Jahren die Klingeln nicht funktionieren? Die Mieter beschweren sich regelmäßig, aber ohne Erfolg.
Nächster TOP war die furchtbar langweilig vorgetragene Rede von Dieter Althaus, deren Inhalt ich leider vergessen habe. Vermutlich auch konnte, sicher war irgendwas über den Kräutergarten seiner heiligen Elisabeth (scheinbar sein Lieblingsthema 2007) dabei.
Gut, er war er ziemlich heiser - aber an seiner Betonung und an seiner Gestik muß er einfach noch viel arbeiten.
Einige Einspielungen aus Ronneburg mit Franziska Schenk, und dann mdr-Showprogramm, ui.
Joana Zimmer, die ich bisher nicht kannte, sang mit Vollplayback einen Song, der sich - glaube ich - "If it's too late" nennt. Klang fad, ähnlich dem 3. Aufguss eines C. Aguilera-Songs. Bei Tee nennt man das übrigens
"Aufguß der langen Freundschaft".
Ok, ich wußte nicht, dass sie blind ist - nachdem sie aber eine halben Minute nach Ende ihres Auftritts immer noch regungslos auf der Bühne stand, stellte ich mir schon vor, dass jetzt ihr Manager kommt, sie wie einen Roboter wieder in Styropor einwickelt und mitnimmt... ;)
Danach: Ganz viele als Gartenzwerge (Thüringer Erfindung - aus Gräfenroda) verkleidete Geraer Kinder rennen plötzlich durch die Stadiontore zur zentralen Bühne. Süß!
Im folgenden Bild sieht man mdr-Moderationsdrohne Axel Bulthaupt und eines der Tanzpaare, die auf der gesamten Tartanbahn des Stadions eine Walzerrunde drehten. Es sah teilweise etwas chaotisch aus, kleinere Anrempler und unbalancierte Wiegeschritte, aber trotzdem nett, waren ja auch nur Amateure. Auf der Bühne drehten die Profis der kommenden Tanz-WM in Gera ihre Runden. War aber nicht so amüsant :)
Im Hintergrund bringt sich übrigens der Gitarrist von Frank Schöbel in Position...
Und dann öffnete sich auch schon der Vorhof der Hölle:
Ein Medley von Frank Schöbel. Eigentlich schon aufgrund der akkustischen Hygiene nicht hinnehmbar, aber das gemeinschaftliche Seufzen auf der Tribüne ("Onöööö! Der schon wieder." - "Wieso muß der eigentlich in jeder mdr-Showproduktion vorkommen?") und vor allem der sich wie ein debiler Tanzbär aufführende Keyboarder sorgte dann doch für ein Lächeln auf den Gesichtern der Zuschauer.
Kein Foto des Auftritts, die optische Hygiene muß ebenso eingehalten werden.Nach ein paar live-Einspielungen aus Ronneburg kam jetzt eine wunderbare Pferdedarbietung zum Gesang einer isländischen Sängerin. Das "Björk?" stand nicht nur mir bei der Anmoderation im Gesicht, sie war es aber leider nicht. Sah halt nur so ähnlich aus, hatte vor dem Auftritt enorme Probleme, ihr Zebra-Kleid nicht runterrutschen zu lassen (*harrr!*) und - ja, sie klang auf dem Playbackband ziemlich gut. Dazu trippelte eine isländische Ponyhorde auf dem Stadionrasen umher - nett - und 2 wunderschöne, durchgestylte schwarze Pferde mit ihren auch sehr hübschen Reiterinnen -
sehr nett.
An dieses Showhighlight schloß sich die Ansprache unseres Sonnenkönigs an. Kurz, ein bisschen nichtssagend, mit vielen Dankesworten und wie immer mit so einem leicht unsicheren Unterton. Einfach sympathisch, der Mann.
Bemerkenswert war auch, dass er bzw. sein Büroleiter zu dieser Eröffnungsveranstaltung mehrere Dinge durchgesetzt hat:
- Nur 3 Redner, jeweils maximal 2min Redezeit. Erinnert mich an den seligen Johannes Rau, der zur Eröffnung einer ähnlichen Feierlichkeit seine Rede zwischendrin abbrach und sagte "Gut, jetzt habe ich fünf Minuten geredet, man verlangt von mir, dass ich noch diese..." *raschel* "6 bis 7 Seiten hier vortrage. Darauf habe ich bei diesem wunderschönen Wetter keine Lust, sie sicherlich auch nicht. Da drüben habe ich einen prima Bierwagen gesehen, wir gehen da jetzt einfach zusammen hin und trinken ein Bier."
- Beim anschließenden Buga-Rundgang kommen nur 6-7 Leute mit, kein Riesentroß mit Lokalprominenz.
Mit seiner Eröffnungsrede neigte sich die Veranstaltung dann auch dem Ende zu, die Einfahrt der Landrätin, des Bürgermeisters, Olaf Ludwigs, Heike Drechslers und Marlis Göhrs usw. erspare ich mir, davon hatte man daheim im TV sicher mehr gesehen als im Stadion. Die 'La Ola' war wiederum nett, sowas kommt bei den Heimspielen des 1. SV Gera garantiert nicht so häufig vor ;)
Nach dem Feuerwerk (mäßig, Tagfeuerwerk ist immer undankbar) bin ich dann auf dem (Herden-)Weg zum VIP-Büffet an diesem Tulpenmeer vorbeigekommen:
Traumhaft schön, auch wenn das Licht gegen Mittag natürlich grausam hart wird.
Zum Büffet bin ich dann doch nicht mehr gekommen, der Weg war mir ehrlich gesagt zu lang für die zu erwartende Bratwurst mit Altenburger Senf.
Born-Senf regelt viel mehr, außerdem gabs am Abend daheim im Garten wunderbares argentinisches Roastbeef vom Grill mit frischem Spargel. Hatte nämlich Geburtstag!Ich bin dann über die neue Elsterbrücke zur Ausstellung des BdF (Bund der Friedhofsgärtner) gegangen, der mit seinen Mitgliedern rund um die "Villa Jahr" prämierte Grabbepflanzungen und Grabgestaltungen ausstellt.
Unter anderem auch eine kleine Auswahl an Kindergräbern, die einerseits wunderschön sind, andererseits mit ihren kleinen Windspielen und Steinteddys bei mir einen Kloß im Hals erzeugte.