Dieser Post wird übrigens immer mal wieder aktualisiert, schließlich entwickeln sich ja die Dinge :)
1. Objektivadapter
Quasi bereits zwei Tage nach der Martkeinführung der NEX gab es schon Objektivadapter, um beim Nutzer ggf. schon vorhandenes “Altglas” an die Kamera zu schrauben, denn das geringe Auflagemaß von nur 18mm ermöglicht die Verwendung von enorm vielen Objektivanschlüssen. Außerdem umgeht man damit die derzeit noch extrem bescheidene Objektivauswahl, die Sony selbst zur Verfügung stellt – ein winziges, aber nur mittelprächtiges 2.8/16mm; ein lichtschwaches, aber sonst ordentliches Standardzoom mit Stabilisator 3.5-5.6/18-55mm und ein monströses, aber ebenfalls ordentliches stabilisiertes Superzoom 3.5-6.3/18-200mm.
Der von Sony selbst angebotene LA-EA1 erlaubt es zwar theoretisch, viele der vorhandenen alpha- bzw. Minolta-A-Objektive mit Beibehaltung der Blendeneinstellung und der Autofokusfunktion an die NEX zu adaptieren, allerdings scheitert es in der Praxis an der dann unterirdischen AF-Leistung. Dann kann man auch gleich zu manuellen Objektiven greifen, die z.B. in Papas Fototasche noch zu finden sind.
Auf ebay.de/ebay.com werden gerade von chinesischen Anbietern z.B. Adapter für etwa 20€ incl. Versand angeboten, mit denen man alte Nikon-Objektive (Nikon F, Ai, AiS…)auf einer Sony NEX verwenden kann. Oder Pentax K-Objektive, Canon FD-Objektive, Minolta SR/MC/MD-Objektive, M42-Objektive usw. Wer nicht in China bestellen will, kann diesselben Dinger auch von einem deutschen Händler beziehen, bezahlt dann aber entsprechend mehr.
Von allen Adaptern darf man keine besondere Maßhaltigkeit erwarten, d.h. es kann sein, dass damit z.B. keine Unendlich-Scharfstellung erreicht wird (betrifft insbesondere die M42-Adapter mit dem vorderen silbernen Ring innerhalb des schwarz eloxierten Gehäuses) oder man das Objektiv über unendlich hinaus fokussieren kann und die Entfernungsskala auf dem Objektiv nicht mehr stimmt. Die Adapter mit objektivseitigem Bajonettanschluss sind dazu meistens nicht besonders stabil gebaut worden, so dass das aufgesetzte Objektiv im Adapter etwas Spiel haben kann. Alles in allem aber eine fantastische Erweiterung des Systems – ich selbst habe z.B. gar kein Sony NEX (E-Mount) Objektiv, sondern verlasse mich allein auf die in meiner Nachbarschaft in den 80ern produzierten Carl Zeiss Jena-Objektiven (ein Flektogon 2.4/35, ein Pancolar 1.8/50 und ein Sonnar 3.5/135).
Interessant ist aber der KIPON Tilt-Adapter (bei ebay einfach nach “KIPON Tilt Nex” suchen), der den (leider in den letzten zwei Jahren durch die Werbung schon etwas abgegriffenen) Miniature-Look erzeugen kann. Ähnlich wie der (meiner Meinung nach massiv überteuerte) Lensbaby-Kram, nur eben wesentlich preiswerter und flexibler, da man das Objektiv auswechseln kann. Ich vermute übrigens, dass irgendwo sogar schon an einerm Tilt/Shift-Adapter für die NEX gebaut wird.
Ich persönlich habe mir den Hartblei M42-NEX-Tilt-Adapter gekauft, er funktioniert ganz exzellent - Tilt ist in 8 Stufen einstellbar von 0-8°, die Tilt-Rotation in 45°-Schritten frei wählbar. Ich benutze ihn meistens nur zur Schärfeebenenverlagerung für Makros & Produktaufnahmen, der Miniatureffekt ist aber auch ganz nett.
Wer schwerere Objektive (lichtstarke Teleobjektive z.B.) ansetzen möchte, dürfte evtl. die Stativschelle “Kindai ASTAT-NEX” interessant finden. Sie umschließt die Objektivadapter und sorgt für eine bessere Balance. Schließlich möchte ja niemand mit seinem 2.8/300er Tele das Bajonett der kleinen NEX herausrupfen :)
2. Batteriegriff
Auch wenn es dem Designziel der Kompaktheit entgegenläuft – die winzigen NEXen halten sich, nunja, manchmal bescheiden in der Hand. Der Akku läuft auch nicht gerade lange, was liegt da als näher als ein Batteriegriff. Der kommt natürlich nicht von Sony selbst, aber die taiwanesische Firma Ownuser (was für ein bekloppter Name *g*) hat sowas jetzt vorgestellt: MIG-SNX5
Ok, das Ding sieht einigermaßen unförmig aus und hat auch keinen Hochformatauslöser, aber immerhin erweitert es die Möglichkeiten der NEX: 2 Akkus passen da rein oder 8xAA-Akkus. Laut ersten Erfahrungsberichten soll das Ding aber aus fürchterlich billigem Plastik gebaut worden sein.
Ich bin mir sicher, das es andere “Plastemetze” in China besser und vor allem funktioneller hinbekommen. Eine IR-Funktion wäre super, ein Hochformatauslöser praktisch, eine PC-Synchro-Buchse… Da die NEX aber nur 3 Pins im Akkufach hat, müsste die technische Umsetzung etwas umständlich ausfallen.
3. Blitz-Fernauslöser und Standard-"hot shoes"
Er erfüllt seinen Zweck sehr gut auf meiner NEX-3, er löst sowohl aufgesetzte Blitze - die natürlich nicht zu schwer sein dürfen - als auch den Yongnuo RF-602-Fernauslöser per Mittenkontakt aus (Synchronzeit bis ca. 1/100s). Mit einer Einschränkung muss man aber leben - im M-Modus ist der Sucher je nach Umgebungslicht bei fest eingestellten 1/80s meist sehr dunkel.
Ansonsten kann man mit dem aufgesetzten NEX-Standardblitz z.B. die einfachen YongNuo YN-460 II (dort den Modus S1 einstellen, also den Messblitz ignorieren) per Blitz auslösen - natürlich mit dem Nachteil, dass der interne Blitz zur Ausleuchtung mit beiträgt.
4. Zubehörschuh (“cold shoe”)
Einen aufschraubbaren “cold shoe” für die NEX gibt es z.B. von JTec, damit kann man z.B. einfache optische Aufstecksucher (von den sowjetischen Zorkis oder Kiev, Voigtländer, alte Zeiss-Ikon- oder Leica-Sucher usw.) an der NEX verwenden und ist nicht auf den überteuerten und nur auf 24mm ausgelegten Sony FDS-SV1 angewiesen.
5. Fernauslöser
Versierte Bastler können sich einen Fernauslöseranschluss an bzw. eher in die NEX-3 und NEX-5 löten, “Get Hypoxic” hat das mal anhand eines Beispiels demonstriert.
6. Mikrofone
Das Sony-Mikrofon (ECM-SST1) kostet mindestens 90 Mäuse hier in Deutschland, soll aber ziemlich gut sein – leider ist mir noch kein Nachbau aufgefallen.